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Nichts zu verschenken – Lebensmittelabfälle in der Außer-Haus-Verpflegung (AHV) verringern Themen

Lebensmittel werden für die menschliche Ernährung produziert. Doch vom Anbau bis zum Verzehr gehen etwa ein Drittel verloren.

Hände leeren mit einer Gabel einen Teller voll Kichererbsen in einen Mülleimer
Bild: nito/stock.adobe.com


In Deutschland werden laut aktuellen Zahlen des statistischen Bundesamts circa elf Millionen Tonnen Lebensmittel jährlich weggeworfen. Auf den Außer-Haus-Markt entfallen davon 1,9 Millionen Tonnen, was einem Anteil von 17 Prozent entspricht.

Der AHV wird ein großes Potenzial bei der Reduzierung von Lebensmittelabfällen zugesprochen. Denn: Unternehmen der AHV versorgen nicht nur eine Vielzahl an Gästen, sondern sie sind zudem auch Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. Durch ihre Kommunikation sowohl mit der eigenen Belegschaft als auch mit den Gästen transportieren sie ihr Wissen über einen wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln in die gesamte Gesellschaft hinein. Sie können für einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln sensibilisieren und deren Verschwendung reduzieren.

Zu gut für die Tonne! und die Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung

Wie Verbraucher*innen die Lebensmittelverschwendung reduzieren können, zeigt Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) bereits seit 2012.
Mit der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung rückt das BMEL neben den Privaten Haushalten auch die Sektoren Primärproduktion, Verarbeitung, Groß- und Einzelhandel sowie Außer-Haus-Verpflegung stärker in den Fokus. Ziel des BMEL ist es, bis 2030 die Lebensmittelabfälle in Deutschland entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette zu halbieren und Lebensmittelverluste zu reduzieren. Dazu ist das BMEL mit den Wirtschaftsbeteiligten im stetigen Austausch. Ein Pakt gegen Lebensmittelverschwendung mit dem Handel und eine Zielvereinbarung für die Außer-Haus-Verpflegung wurden bereits abgeschlossen. Weitere Maßnahmen, auch gesetzliche, werden geprüft.  

Zielvereinbarung zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen in der Außer-Haus-Verpflegung

Um Lebensmittelabfälle in der AHV in Deutschland wirksam zu reduzieren, haben das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und Verbände der Gastronomie und der Hotellerie eine Zielvereinbarung getroffen. Ziel ist es, den mit der Produktion, der Verarbeitung und dem Konsum von Lebensmitteln verbundenen Ressourceneinsatz effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Das BMEL und die unterzeichnenden Verbände verfolgen das gemeinsame Ziel, eine Reduktion der Lebensmittelabfälle bis 2025 um 30 Prozent und bis 2030 um 50 Prozent für den Bereich der AHV zu erreichen. www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/_Ernaehrung/Lebensmittelverschwendung/zielvereinbarung-reduzierung-lebensmittelabfaelle.html

Kompetenzstelle Außer-Haus-Verpflegung

Die Kompetenzstelle Außer-Haus-Verpflegung (KAHV) organisiert die Umsetzung der Zielvereinbarung und unterstützt Betriebe bei der Reduzierung der Lebensmittelverschwendung. Die KAHV ist ein wichtiger Ansprechpartner für alle gastronomischen Küchenbetriebe – vom Kiosk bis zur Zentralküche. Als neutrale verbandsübergreifende Stelle stärkt sie den Austausch und den Dialog innerhalb der Food-Service-Branche.
kahv.de

Lebensmittelabfälle messen

Reduzieren Unternehmen ihre Lebensmittelabfälle, leisten sie damit vor allem einen wesentlichen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Gleichzeitig können sie Prozesse effizienter gestalten, Produktionskosten senken und damit ihre Erträge steigern.

Ein erster Schritt liegt in der Ermittlung von Abfallmessungen. Erst wenn ein Betrieb die Menge an Lebensmittelabfällen erfasst hat, kann er Maßnahmen zur Reduzierung überprüfen.

Ein Tool für Abfallanalyse bietet der Verein „United against Waste – Gemeinsam gegen Verschwendung“ (UAW). Die Initiative der Foodbranche stellt praxistaugliche Lösungen zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen zur Verfügung.
www.united-against-waste.de/14-abfall-analyse-tool-teaserEine weitere Möglichkeit zur Messung von Abfällen bietet die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Mit dem kostenfreien Küchenmonitor können Küchen und Caterer ihre erhobenen Abfalldaten selbstständig auswerten. Die Auswertung, die in leicht verständlichen Grafiken dargestellt wird, zeigt Ansätze für die Abfallvermeidung von der Planung bis zur Spülküche.
kuechenmonitor.de/pages/index.html)

Links

"Essen außer Haus: Was in Töpfen und auf den Tellern bleibt" – Warum entstehen Lebensmittelabfälle und wie sind sie vermeidbar? https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/auswaehlen-zubereiten-aufbewahren/essen-ausser-haus-was-in-toepfen-und-auf-den-tellern-bleibt-59537

"Speiseabfälle reduzieren in der Schul- und Kita-Verpflegung" – Tipps für die Praxis zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen in der Kita- und Schulverpflegung https://www.oekolandbau.de/ausser-haus-verpflegung/betriebsmanagement/betriebswirtschaft/abfallmanagement/speiseabfaelle-reduzieren-in-der-schul-und-kita-verpflegung/

Ein Blick auf die Seite von Zu gut für die Tonne! lohnt sich. Hier finden Interessierte Beispiele und Ansprechpartner, die bereits erfolgreich Konzepte entwickelt haben und umsetzen https://www.zugutfuerdietonne.de/jetzt-engagieren/projekte-aus-der-praxis